Mod-Format

Mod-Format
Mod-Format
 
[Mod ist die Abk. von Modules, dt. »Module«], häufig verwendetes Dateiformat (Audioformate) für Musikstücke, das wegen seiner Klanggenauigkeit und Klangvielfalt gerne für Demonstrationsbänder bzw. -CDs von Musikgruppen eingesetzt wird.
 
Mod-Dateien wurden zunächst für den Amiga entwickelt, gewannen dann aber schnell an Popularität, sodass sie für praktisch alle Computersysteme verfügbar wurden. Eine Mod-Datei besteht aus einer Abfolge sog. Samples (dt. »Proben«, Sampling) und Sequenzen. Die Samples bestehen ihrerseits aus linear angeordneten Binärdaten ohne Header mit einer Datenbreite von acht Bits. Es dürfen bis zu 31 unterschiedliche Samples in einer Datei vorhanden sein, deren Länge jeweils bis zu 128 KByte beträgt. Sie lassen sich am leichtesten mit den Instrumentendaten anderer Audioformate vergleichen, wobei der große Vorteil im Mod-Format jedoch darin liegt, dass sogar die menschliche Stimme - nach der Digitalisierung durch ein Aufnahmeprogramm - als »Instrument« behandelt und in einem Musikprogramm entsprechend eingesetzt werden kann. Auch selbst entworfene Instrumente lassen sich verwenden. Der Unterschied zu MIDI-Dateien (MIDI) liegt an dieser Stelle darin, dass MIDI-Dateien nur solche Instrumente einsetzen können, die von der Soundkarte des Computers vorgegeben sind. In Mod kann dagegen alles als Instrument verwendet werden.
 
Die Anzahl der Samples wird begrenzt durch die vier sog. Tracks (dt. Spuren). Sie enthalten die Informationen wann, für wie lange und bei welcher Frequenz ein gegebenes Sample abgespielt wird. Es können also maximal vier Sequenzen gleichzeitig hörbar sein. Dies unterscheidet die Mod-Dateien beispielsweise von dem heute viel verwendeten Wave-Format (WAV), das keinerlei Informationen über den Zeitpunkt eines Tons hat. Tracks werden in sog. Pattern (dt. Muster) zusammengefasst, die jeweils in 64 Bereiche eingeteilt sind. In ihnen befinden sich wiederum als Slots (dt. »Schlitz«) bezeichnete Bereiche, in denen genauer definiert wird, welche Note welchen Instruments für wie lange gespielt wird, wobei auch Spezialeffekte wie Vibrato usw. angegeben werden können.
 
Der große Vorteil - und Unterschied - zu den anderen heute weit verbreiteten Musikformaten liegt in der Individualisierbarkeit der Musik. Jede Gruppe kann ihre Stimmen und Instrumente definieren und in eine Mod-Datei einbinden. Ein weiterer Vorteil ist die hohe Variabilität, die durch die Sequenzinformation möglich ist. Da sich zudem Tracks und Pattern wiederholen dürfen, ohne dass die zugehörigen Schwingungsformen (wie in Wave-Dateien) aufgezeichnet werden müssen, sind selbst längere Musikstücke nur wenige MByte groß, im Gegensatz zu Dutzenden von MByte einer Wave-Datei. Die Qualität ist schließlich in vielen Fällen höher als bei komprimierenden MPEG-Formaten (MPEG) - es sei denn, diese wären bereits mit hohem Aufwand aufgenommen worden.
 
Durch die hohe Popularität blieb nicht aus, dass relativ schnell eine große Zahl von unterschiedlichen Dateiformaten entstand, die zwar alle als Mod-Dateien bezeichnet werden, jedoch nicht immer untereinander kompatibel sind. Zu den bekannteren gehören beispielsweise. ult,. s3m oder. xm. Die Hauptunterschiede liegen meistens in der Zahl der möglichen Samples, der Anzahl der Tracks und der Datenbreite.

Universal-Lexikon. 2012.

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